Sport verbindet Menschen

Positionspapier des LSB Niedersachsen e.V. zum Thema Integration




*06/2023*

Vielfalt im Sport


Menschen verfügen über viele Merkmale. Dazu gehören unter anderem auch Behinderungen. In diesem Monat ist es durch das Host Town Program und die Weltspiele in Berlin für Menschen mit geistigen Beeinträchtigungen besonders sichtbar.

19 Städte/ Gemeinden in Niedersachsen nehmen vom 12.-16.06. je eine Delegation aus dem Ausland auf. In Hameln ist beispielsweise die Delegation der Slowakai zu Besuch. Hier können die Sportler:innen vor ihrem großen Wettkampf noch ein bisschen bei den lokalen Sportvereinen trainieren.

Die Athlet:innen haben damit die Möglichkeit Deutschland etwas kennen zu lernen und sich vor dem Großereignis in Berlin zu akklimatisieren. Der Sport schöpft seine Kraft aus dem Verbindenden und kann so über Unterschiedlichkeiten hinweg Brücken bauen.

Gerade deshalb sind Sportvereine mit ihren vielfältigen Sport- und Bewegungsangeboten für viele Menschen so attraktiv.

Am Beispiel Rollstuhlbasketball (hier beim MTV Gifhorn) kann man sehen, wie vielfältig Sportgruppen sein können:

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*05/2023*

Vielfalt kennt kein normal


Die Gesellschaft in Deutschland ist von Migration geprägt. Rund ein Viertel der hier lebenden Menschen hat einen sogenannten „Migrationshintergrund“. Es handelt sich dabei also nicht um eine kleine Gruppe von „andersartigen“ Menschen, sondern eine große Gruppe mitten in der Bevölkerung.
Jeder einzelne Mensch, egal ob mit oder ohne „Migrationshintergrund“ ist Teil der Gesellschaft. Jeder Mensch hat eigene Merkmale, Fähigkeiten und Interessen, wodurch eine bunte Mischung an unterschiedlichen Charakteren entsteht.





Der Sport sollte divers sein und allen Menschen offenstehen. Lasst uns nicht über die Unterschiede definieren, sondern über die Gemeinsamkeiten.



Warum beispielsweise der Begriff „Migrationshintergrund“ ungünstig und ausgrenzend sein kann, kannst du im Positionspapier „Sport verbindet Menschen“ des Landessportbundes Niedersachsen herausfinden.



*04/2023*

Konflikte gehören dazu!


Konflikte gehören dazu, deswegen streitet euch! Heute möchten wir euch und Ihnen diese These aus dem Positionspapier, des LSB Niedersachsen näher bringen. In unserem Leben und in allen Beziehungen, die wir führen, gibt es unterschiedliche Interessen, Perspektiven und Vorstellungen – so auch im Sportverein. Hier ist es besonders wichtig, dass wir konflikt- und kompromissfähig bleiben. Das Aushandeln unterschiedlicher Interessen kann dazu führen, dass Traditionen hinterfragt und Privilegien im Verein abgebaut werden. Denn Konflikte sind nicht per se negativ. Sie können Impulse für eine Weiterentwicklung geben. Integration braucht somit die Bereitschaft und Fähigkeit, Konflikte positiv zu deuten und zu moderieren. Wie das gelingen kann erfahrt ihr in diesem Video:


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Konflikte brauchen immer Raum und Zeit. Demnach: viel Spaß beim Streiten. :-)



*03/2023*

Menschen miteinander verbinden – dank eines offenen Sportverständnisses


Zu dieser These tauschte sich Lena Meding (Koordinierungsstelle 'Integration im und durch Sport' beim KSB Verden) mit dem Integrationsbeauftragten der Stadt Achim Carlos Morgado aus:

Lena Meding: Carlos, ich freue mich sehr, dass Du Dir die Zeit genommen hast. Kurz zu Deiner Person. Stelle Dich doch bitte kurz vor. 

Carlos: Vielen Dank für die Einladung. Ich bin 33 Jahre alt, wohne in Bremen, bin verheiratet und habe einen siebenjährigen Sohn. Ich arbeite bei der Stadt Achim als Integrationsbeauftragter und bin 2012 aus Rio de Janeiro nach Deutschland gekommen. Auch, wenn mittlerweile schon ein kleiner "Bremer“"in mir steckt, bin ich nach wie vor ein stolzer "Carioca" (Brasilianer)

Lena: Du hast also selbst eine spannende Hintergrundgeschichte. Das Positionspapier vom LSB Niedersachsen ist Dir nicht allein durch Deine Arbeit bekannt. Mich würde einmal interessieren, wie Deine Sicht zu der oben beschriebenen These ist.  Sport verbindet Menschen – welche Erfahrungen hast Du bei Deiner Ankunft in Deutschland gemacht?

Carlos: Sehr, sehr gute. Dazu kann ich am besten von meinem ersten Berührungspunkt zum Sport in Bremen berichten: Da ich schon in meiner Heimat aktiver Fußballer war, hat mich natürlich auch hier diese Sportart sehr interessiert. Ich fragte meinen damaligen WG-Mitbewohner, wo ich am besten in der Nähe Fußball spielen könne. Er gab mir eine Anschrift und somit machte ich mich auf den Weg zu diesem offenen Angebot. Deutsch sprach ich noch kein einziges Wort, somit verlief die Kommunikation auf Englisch. Die Jungs vor Ort waren total herzlich und als ich sagte, dass ich aus Brasilien komme, haben sie mich direkt aufs Feld „gezogen“. Das war einfach toll und auch sehr repräsentativ, für die wichtige Aufgabe des Sports. 

Lena Meding vom KSB Verden überreicht das Positionspapier Integration des LSB Niedersachsen an Carlos Morgado
Lena Meding vom KSB Verden überreicht das Positionspapier Interation des LSB Nds. an Carlos Morgado


Lena: Du würdest also guten Gewissens „unterschreiben“, dass Du dank eines offenen Sportverständnis direkt gut integriert wurdest? 

Carlos: Ja, total. Natürlich geht es beim Sport auch um die gemeinsame sportliche Aktivität, um das „Fitnesserlebnis“ und die sportliche Betätigung. Aber vor allem stand für mich im Fokus, dass ich einfach so sein konnte, wie ich bin und nicht meine Herkunft oder andere „Hintergründe“ meiner Person interessierten (abgesehen von den Vorurteilen zu den brasilianischen Fußballwurzeln, witzelt er). Es ist egal, ob oder welche Migrations- oder Fluchterfahrungen Du gemacht hast. Die sozialen Kontakte, die ich dadurch bekam, haben mir bei allen weiteren Schritten des „Ankommens“ enorm weitergeholfen. 

Lena: Das klingt nach dem perfekten Beispiel für Integration im und durch Sport. Beim Sport werden also motorische Aktivitäten mit sozialen Aspekten verknüpft. Meinst Du das ist eine wichtige Aufgabe für die Sportvereine?

Carlos: Auf jeden Fall. Die Vereine schaffen Räume, damit es überhaupt zu diesen Begegnungen kommen kann. Es geht nicht nur darum, dass Sport „gesund“ ist, sondern um die soziale Integration, die dadurch stattfindet. Menschen gehen zwar in Vereine wegen dem Interesse an Bewegung, aber es steckt viel mehr als die Aktivität dahinter.  Die Sportvereine haben damit eine wichtige gesellschaftliche Bedeutung, und bringen Menschen zusammen. Dadurch fiel es von Beginn an leicht, Kontakte zu knüpfen und Anschluss zu finden. 

Lena: Das klingt alles sehr interessant und spannend bei Dir. Wie helfen Dir Deine eigenen Erfahrungen in Deinem beruflichen Leben als Integrationsbeauftragter der Stadt Achim weiter? 

Carlos: Ich denke dadurch, dass ich selbst eine Integration „durchlebt“ habe, gelingt es mir sehr gut, mich in die Menschen, mit denen ich tagtäglich zusammenarbeite hineinzuversetzen. Ich verstehe ihren Blick auf die Dinge und kenne die „Stolpersteine“, auf die die Menschen mit Migrationshintergrund stoßen können. Ich selbst bin nicht nach Deutschland geflohen, sondern habe mich dazu bewusst entschieden, da ich ein weltoffener Mensch bin und Neues kennenlernen wollte. Das ist sicher noch eine andere Situation, als wenn ich eine Flucht hätte erleben müssen. Durch meinen Master im Studium
für europäische Migration und interkulturelle Beziehungen kann ich fachliches Wissen mit persönlichen Erfahrungen in meine Arbeit einfließen lassen. Auch ist meine Anstellung bei der Stadt Achim ein Teil für das „Öffnen“ der Verwaltungsbehörde, Menschen mit Migrationshintergrund, einzustellen. Es ist also sehr hilfreich für meinen Job. 



*02/2023*

Winterzeit ist Grünkohl-Zeit – vor allem bei uns im Norden.


Mit Kartoffeln, mit Kasslerbraten, mit Kroketten und Sauce Hollandaise, aber "Grünkohl mit Pita"?!

Das Bündnis "Niedersachsen packt an" hat sich mit dieser Podcast-Reihe zum Thema gemacht, wie das Miteinander in unserer durch Vielfalt geprägten Gesellschaft gelingen kann. 

Das Logo des Podcasts Grünkohl mit Pita vom Bündnis Niedersachsen packt an - zu sehen ist eine gezeichnete Hand, die eine Pitabrot hält, aus dem Grünkohl herausschaut

Verbunden damit möchten wir eine weitere These aus dem Positionspapier des LSB Niedersachsen vorstellen: Es ist wichtig, gemeinsam mit Menschen aus aller Welt Ideen zu schaffen und nicht nur für sie zu denken und entsprechend Angebote zu formen!

Der Podcast behandelt viele Thematiken wie z.B. in Folge 4 „Judo, Japan und Jemen-Reise“ oder „Fußball im Puppenwagen, Trainerinnen und Erfüllung im Job (Folge 20).
Hör‘ doch mal rein → https://gruenkohl-mit-pita.podigee.io/t1-neue-episode (Trailer)



*01/2023*

Sport verbindet Menschen – und damit auch dich und mich.


In einem Kooperationsprojekt der Koordinierungsstellen "Integration im und durch Sport" der KSBs Gifhorn, Verden und Hameln-Pyrmont stellen wir an dieser Stelle über das Jahr 2023 einzelne Thesen des Positionspapiers dar, bringen sie euch und Ihnen näher und wollen Sie "erlebbarer" machen.
Diese Grafik zeigt als Auftakt, wie wichtig soziale Teilhabe für den gesellschaftlichen Zusammenhalt ist. Aufgrund von sozialen Ungleichheiten wie Bildung, Erwerb und Gesundheit ist es nicht allen Menschen gleichermaßen möglich am Gesellschaftsleben teilzuhaben.

Die Karikatur zeigt einen Mann mit Kind von hinten, der in einem Mülleimer wühlt. Ein vorbeigehendes Kind fragt seine Mutter, was er dort sucht. Die Mutter antwortet: Ein bisschen mehr soziale Gerechtigkeit.
Danke an Klaus Stuttmann (www.stuttmann-karikaturen.de), der dieses Bild kostenfrei für dieses Thema zur Verfügung stellt.


Unsere Sportvereine möchten dem Entgegenwirken und dafür brauchen wir auch deine Hilfe im täglichen Zusammenleben!